Altes Neustädter Rathaus in der Lutherstadt Eisleben

Das Objekt

Bei dem zweigeschossigen Bruchsteinbau handelt es sich um das alte Neustädter Rathaus. Das ehemalige Verwaltungsgebäude steht seit der Wende leer und wurde 2017 notgesichert. Momentan ist das Gebäude jedoch leider nicht betretbar. Es besitzt eine Gesamtfläche von 565m2 mit anschließender Grünfläche, welche für Anschlussbebauung geeignet ist. Dabei ist das gesamte Grundstück bereits bereinigt und wartet nur auf einen Wiederaufbau. Die Stadtverwaltung der Lutherstadt Eisleben ist bereit das Projekt in vielfältiger Hinsicht zu unterstützen. Dennoch sind gewisse Grundinvestitionen nötig, um den hohen Anforderungen des Denkmalschutzes gerecht zu werden. Das Objekt glänzt mit einer tollen Atmosphäre und nostalgischen Charme.

Die Lage

Das Alte Neustädter Rathaus wird durch seine Lage innerhalb der Neustadt auch als “Tor zur Neustadt” bezeichnet. Charakteristisch mit großem Dachreiter als Uhrenturm ist es prägend für den Breiten Weg, die gegenüberliegende Braugasse und die bergan führende Annengasse. Es liegt nicht weit zur Innenstadt entfernt. Durch die Nähe zur Autobahn und eine anliegende Bushaltestelle (Breiter Weg) ist das Alte Neustädter Rathaus gut zu erreichen. Direkt gegenüber befinden sich diverse Gastronomen - unter anderem eine Pizzeria. Die anliegende Hauptstraße ‘Breiter Weg’ ist momentan in der Bebauung, um das Quartier insgesamt aufzuwerten. Neben der anliegenden Grünfläche führt ein steigendes Gelände in Richtung Kirche St. Annen, auf welcher eine Aussichtsplattform entstehen soll. Bekannt ist die Lutherstadt Eisleben für den Mansfelder-Eisleben-Lutherweg, als Geburts- und Sterbeort des Reformators Martin Luther und des Kupferschieferbergbaus. Die Luther- Gedenkstätten wurden aufwendig saniert und gehören zu den UNSECO-Welterbestätten.

Der Ort

Im 16. Jahrhundert wurde das Gebäude als Rathaus der eigenständigen Neuen Stadt, heute Neustadt, errichtet und bis ins 19. Jahrhundert genutzt. Nach der Eingemeindung zog 1848 das Land- und Stadtgericht in das Gebäude und wenig später das Königlich-Preußische Kriegsgericht. Vor der Wende wurde das Gebäude noch als Wohnhaus genutzt, stand jedoch bereits seit 1990 leer. Das vorher in Privateigentum befindliche Rathaus wurde 2009 herrenlos und im Jahr 2017 notgesichert.

Die Menschen

Wichtig ist vor allem die Revitalisierung des Gebäudes, dabei spielt es keine Rolle, ob es sich bei den Akteuren um einen Verein, einen Unternehmer oder eine Familie handelt. Es wird ein Investor gesucht, der die Muse und die finanziellen Mittel hat, dem Denkmal und damit einhergehenden Auflagen gerecht zu werden. Leben und Arbeiten vor Ort Der Lutherstadt Eisleben schwebt keine bestimmte Nutzung vor. Ob eine gewerbliche Nutzung, Wohnungen oder eine Arztpraxis daraus wird, ist für die Stadt offen. Wünschenswert wäre, dass das Gebäude barrierefrei saniert wird. Die Einhaltung des Denkmalschutz ist bei der Sanierung zwingend. Die Stadt ist an einer kreativen Nutzung des Objekts interessiert und bereit, dies mit Fördermitteln zu unterstützen. Durch den zusätzlichen Erwerb der angrenzenden Grünfläche wäre es auch denkbar, Freiluftbühnen oder Biergärten zu errichten. Das Objekt birgt viele Potenziale in allen kreativen Bereichen.

Zukunft vor Ort

Durch die Sanierung des Denkmals ergibt sich die Aufwertung des gesamten Straßenzuges. Das Gebäude könnte der entscheidende Impulsgeber und Leuchtturmprojekt für das gesamte Viertel werden. Somit könnten Synergieeffekte für das gesamte Gebiet entstehen. Darüber hinaus ist es möglich, der Stadt ein neues Gesicht zu geben, z.B. durch die Verankerung einer lebendigen Kreativszene.

Besonderheit

Die Lutherstadt Eisleben ist an einer kreativen Nutzung interessiert, dafür engagieren sich unter anderem zahlreiche Stadträte. Das alte Rathaus liegt vielen EinwohnerInnen sehr am Herzen, sie nehmen einen Erhalt wohlwollend auf und sehen einen Profit für das gesamte Viertel.

Herausforderungen

Die größte Herausforderung stellt die Sanierung an sich dar. Da das Gebäude nur notgesichert wurde und hohe Ansprüche an den Denkmalschutz bestehen, müssen kreative Baumaßnahmen erfolgen. Vor allem die Wiederherstellung der Statik ist wichtig, da das Gebäude im Moment als nicht betretbar gilt.